Waldstädter
Bild 1
Schützenfest Festumzug
Bild 2
Weihnachtskonzert Bauernkirche
Bild 3
Schützenfest Festplatz
Bild 4
Combined Band
Bild 5
Mit Majoretten
Bild 6
Marschaufstellung
Bild 7
Konzert Bauernkirche
Bild 8
Schützenfest Westhofen
Die Waldstädter
Musikcorps und Majorettengarde
Kopfzeile

Chronik des Musikverein Iserlohn e.V.  -  Die 1970er Jahre

 

Die 70er - von nun an mit Damenbegleitung - Jahre der Wettstreite und der Völkerverbindung

Wichtig für den späteren Werdegang des Vereins war das Jahr 1970. Der immer größer werdenden Bedeutung entsprechend wurde der Verein unter dem Vorsitzenden Walter Herdes in das Vereinsregister aufgenommen. Das bedeutete, dass der WFZ fortan:
"selbstlos tätig ist und die musische und
charakterliche Ertüchtigung seiner Mitglieder durch die Pflege und Förderung der Musik und der Leibesübungen auf breitester Grundlage bezweckt. Die musikalische Arbeit soll anregen zu einer positiven Freizeitgestaltung und zur Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft erziehen. "

Im Herbst des gleichen Jahres wurde die Majorettengarde gegründet. Es waren 16 Mädchen, die sich unter der Leitung von Gerd Schipper (t) und der Kommandeuse Annette Smarza an zunächst drei Übungsabende pro Woche trafen. Sie lernten zügig nach der Musik des Fanfarenzuges tänzerisch und diszipliniert zu marschieren und mit dem Stock gekonnt zu wirbeln. Der Erfolg stellte sich sehr schnell ein, die Garde konnte auf 25 Mädchen ausgebaut werden.

 

Durch das Sponsoring der Brauerei Iserlohn wurde 1971 für die Majoretten eine schmucke Uniform - Jackett mit weißer Fangschnur und Minirock in artillerie-rot, brauner Pfadfinderhut, weiße Stülpenlederhandschuhe und Stiefel angeschafft. Das neue Erscheinungsbild bei den ersten Auftritten der Majorettengarde mit den Musikern des Waldstädter Fanfarenzugs in Mechelen in Belgien, sowie eine Woche beim Karneval in Nizza und Monaco, war ein riesiger Erfolg und wurde mit viel Beifall bedacht. Als musikalischer Vertreter der Stadt Iserlohn gehörte es nicht nur zum guten Ton, es war für den WFZ eine große Ehre, zum Empfang bei den Bürgermeistern von Nizza und Monte Carlo Gastgeschenke austauschen zu dürfen.

Aufgrund der erfolgreichen Erweiterung des Vereins war eine Namensänderung in

Waldstädter Musikzug mit Majorettengarde Iserlohn e.V. (vormals Waldstädter Fanfarenzug e.V.) unausweichlich geworden.

Wegen der vielfältigen Verdienste für den Verein wurde 1971 der damalige Direktor der Brauerei Iserlohn, Dr. Alfons Sebastian Maier zum ersten Ehrenmitglied ernannt.

Das die gründliche und mit großer Energie eingebrachte Arbeit sämtlicher Musiker und Majoretten wieder zu vielfältigen Erfolgen bei Wettstreiten führte, zeigten 1972 und 1973 in Viersen der Gewinn des Europapokals in der Hörnerklasse für die Majorettengarde und den Musikzug. Den "Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland" wurde in der Musikzugklasse gewonnen.

Es folgten weitere Veranstaltungen in Frankreich, z. B. in Paris, Chalon sur Saöne, St. Etienne, Lyon, Douai, Calais, in Belgien beim Drumband-Festival in Oostende, Holland, Österreich und der Schweiz.

Ein Großteil dieser vielen erfolgreichen Auftritte hat der WFZ dem inzwischen verstorbenen 1. Vorsitzenden der FEN Rudolf Toenissen zu verdanken. In Anerkennung dieser Verdienste um den Waldstädter Musikzug wurde ihm in den 70er Jahren die Ehrenmitgliedschaft zuerkannt.

Ab 1972 nahmen der Musikzug und die Majorettengarde regelmäßig an den Musikparaden und den Schützenfesten des IBSV teil. Die Zugführung hatte Klaus Behde übernommen. Die Leistungen waren beachtlich im Vergleich zu den vielen auswärtigen, überwiegenden Militärkapellen und steigerten sich von Jahr zu Jahr. Der Musikzug und die Majorettengarde gefielen der Bevölkerung und wurden mächtig bejubelt, waren und sind sie doch ein Teil unserer Heimatstadt, auf den die Bevölkerung stolz sein kann.

 

1973 war der Moment gekommen, einem Profi die musikalische Probearbeit zu übertragen. Der Musiklehrer an der hiesigen Musikschule und langjähriger Solohornist Siegfried Karow verstand es, den Eifer der "Fanfarenbläser" zu nutzen, um ihnen das Spielen auf Ventilblasinstrumenten beizubringen. Das Erscheinungsbild wurde abermals geändert: Die Musiker bekamen jetzt eine rote Jacke mit Taillengurt, schwarze Hose und braunen Pfadfinderhut; die Majorettengarde trat in dunkelblauer Uniformjacke mit passendem Minirock sowie mit braunem Pfadfinderhut auf.

Am 13. September 1975 wurde anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Waldstädter Musikzugs und seiner Majorettengarde in der Parkhalle unter der Schirmherrschaft des damaligen Oberbürgermeisters Helmut Lindner und des Brauereidirektors Dr. A. S. Maier ein "Großes Blasmusikfest" veranstaltet.

Siegfried Karow wurde wegen seiner besonderen Verdienste um die nicht einfache, aber dennoch gründliche Ausbildung der Fanfarenbläser und Trommler zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Er schaffte es, sie zu Musikern mit "Ventilen und Noten" zu machen, und damit aus einem Fanfarenzug einen guten Musikzug zu bilden. Erfolge, welche die Leistungen der Musiker bestätigten, stellten sich bald ein. So z. B. 1975 die Durchführung eines Kurkonzertes in Bad Meinberg und 1979 der 4. Bundessieger beim Anne- Marie-Renger-Pokal in Bonn.

Die Majorettengarde wurde 1979 Nordrhein-Westfalen Meister, und 1980 erreichte sie in Viersen den 2. Platz beim Cup d'Europe unter der Führung der Kommandeuse Brigitte Rosnau. Einen Ehrenpreis erhielt hier der Musikzug unter der Führung von Klaus Dieter Esser.

Es folgten viele Teilnahmen und große Erfolge bei Wettstreiten im In- und Ausland, von denen insgesamt über 100 Pokale und Ehrenteller, davon fast 60 mal der erste Preis, in die Heimat mitgebracht wurden. Gute Musik und diszipliniertes Auftreten zahlten sich also aus.

Von 1976 bis 1978, spielte Christopher Dawe, Posaunist bei den damals in Deilinghofen stationierten Royal Irish Rangers im Musikzug mit. In dieser Zeit übernahm er die musikalische Einstudierung vieler Märsche, insbesondere die der britischen Militärmärsche. Durch diese Zusammenarbeit hat sich das Waldstadtorchester zu einem würdigen Interpreten britischer und amerikanischer Militärmärsche entwickelt.

Unter dem seit 1977 amtierenden Vorsitzenden Hans- Hermann Bahr hatten der Musikzug und die Garde ihr Outfit abermals geändert. Die Musiker traten wieder in beige- farbigen Jacken und die Majoretten in roten Uniformen auf.

 

weiter zu den 1980er Jahren                                         zurück zur Übersicht